Datenmodell

Workflow

Im Folgenden wird das Datenmodell zugrunde gelegt, welches entworfen wurde, um die Münzdaten aus einem FMRD-Band in RDF überführen zu können. Das Datenmodell wurde für eine Münze, Fundmünze Nummer 1 aus den Einzelfunden der Trierer Domgrabung, entwickelt. Dieses Modell wird bei der Datentransformation Anwendung auf den gesamten Fundmünzkomplex finden. Die Spalten der Münztabellen stellen bei dem LOD-Modell je ein Konzept dar. Für diese Konzepte wurde das passende Vokabular in Ontologien gesucht und hier angewandt. Die wichtigste Ontologie ist dabei die von Nomisma.org – einer Ontologie von Numismatikern für Numismatiker.

Das Modell ist in XML RDF geschrieben und baut sich folgendermaßen auf: Das erste Element ist Description. Dieses enthält als Attributwert den URI https://lod.academy/fmrd/id/FMRD-04-03-02-3006-01-00001 und spiegelt somit die Fundmünze Nummer 1 wieder. Der URI mit der Münznummer ist zugleich das Subjekt des Triple-Statements. Dem Description Element folgen als Kindelemente die verwendeten Prädikate, die die Spalten wiederspiegeln und den URI mit Daten anreichern. Aber es sind nicht nur Spalten mit den Prädikaten wiedergegeben. Die ersten drei Prädikate sind vom Typ rdf:type. Mit dem ersten rdf:type wird darauf verwiesen, dass das Subjekt zugleich ein skos:Concept ist. Das Simple Knowledge Organisation System (SKOS) ist eine W3C Recommendation und wurde zur Repräsentation von kontrollierten Vokabularen entwickelt. Es ist nötig, die Klasse Concept einzuführen und die Fundmünze als solche auszuzeichnen, da im weiteren Verlauf SKOS Prädikate verwendet werden und diese nur auf die skos:Concept Klasse angewandt werden können. Erst dadurch entsteht ein valides RDF. Genauso verhält es sich bei den folgenden beiden Triplen. Hier wird darauf verwiesen, dass das Subjekt ein nmo:NumismaticObject und auch ein void:Dataset ist. Für die Verwendung der Prädikate von Nomisma.org muss erst einmal definiert werden, dass es sich bei der Fundmünze um einen numismatischen Gegenstand handelt. Mit void:Dataset wird ausgedrückt, dass es sich um einen Datensatz aus RDF Triples handelt. Vocabulary of Interlinked Datasets (VoID) ist eine Ontologie, die dazu dient, mit Metadaten RDF Datensätze zu beschreiben. Durch die Einführung von void:Dataset ist es erst möglich, in dem nächsten Triple mit void:inDataset auszudrücken, dass der RDF Datensatz Teil des übergeordneten Projektes Fundmünzen der Antike (FdA) ist. In den FMRD-Bänden sind bei den Münznummern oft vorangestellte Sterne zu finden. Diese sagen aus, dass die Münze vom Bearbeiter des Fundmünzkomplexes im Original gesehen wurde. Münzen ohne Stern stammen aus Literaturangaben. Diese Kennzeichnung erfolgte, da der Bearbeiter somit nicht nur der Literatur vertrauen musste und somit bezeugen konnte, dass es diese Münze wirklich zum Zeitpunkt der Aufnahme in den FMRD-Band gab. Zudem wurde die Münze nach dem damals aktuellen wissenschaftlichen Stand in den Band aufgenommen. Für das Datenmodell wurde der Stern von der Münznummer entfernt und in einer Extra Spalte im CSV-Dokument als binäre Angabe mit 1 ausgedrückt, dass ein Stern vorhanden war – die Münze also im Original vorlag – und mit 0, dass kein Stern vorhanden war. Da mit dem Stern eine gewisse Sicherheit ausgedrückt werden sollte, ob die Münze wirklich existierte und auch nach neuesten Methoden bestimmt wurde, wurde eine Ontologie gesucht, die solche Unsicherheiten ausdrückt. Gefunden wurde sie mit der Ontologie ORCA (Ontology of Reasoning, Certainty and Attribution) und dem Prädikat hasConfidenceLevel. Über hasConfidenceLevel und der binären Angabe des Objektes kann die Aussagekraft des Sterns im LOD-Modell wiedergegeben werden. Das Prädikat hasAuthority ist das erste, welches ein numismatisches Konzept darstellt. Es sei hier als Beispiel für die anderen Prädikate von Nomisma.org erklärt. Das Prädikat hasAuthority wurde hier gewählt, da es mit seiner Beschreibung die münzverausgabende Person, Organisation, etc. wiederspiegelt: „Identifies the authority in whose name (explicitly or implicitly) a numismatic object was issued. Eg. Charlemagne, Augustus, Sparta, Federal Republic of Germany, Bank of England“. Da diese Angabe der FMRD-Bände nicht nur den Prägeherren wie Caligula, sondern auch z. B. die Kelten enthalten kann, ist das Prädikat hasAuthority bestens geeignet, um den Inhalt der Spalte zu beschreiben. Neben dem Prädikat note aus der SKOS Ontologie für die Anmerkungen wurde auch die bibliographische Ontologie der Dublin Core Metadata Initiative (DCMI) verwendet. Mit dem Prädikat bibliographicCitation wurde die Konkordanz ausgezeichnet.

Das Datenmodell findet bei der Datentransformation Verwendung und wird auf den gesamten Bestand des Beispieldatensatzes angewandt.