Abfrage und Visualisierung

Die Abfragesprache für RDF ist SPARQL. Folgende SPARQL-Abfrage liefert beispielsweise alle Fundmünzen des Beispieldatendatensatzes aus dem 1. Jh. n. Chr. Dafür wurde dem Datensatz eine weitere Spalte hinzugefügt, in der die Münzen nicht mit ihrem genauen Prägedatum, sondern mit dem Jahrhundert, in dem sie geprägt wurden, ausgezeichnet wurden:

Visualisiert wurden die Daten mit der JavaScript Bibliothek sgvizler. Der Visualisierung liegt für jedes Jahrhundert eine Abfrage wie oben vor. Die Kuchendiagramme werden dabei live erstellt. Wie sich zeigt, befinden sich im Beispieldatensatz zur Trierer Domgrabung Münzen mit dem Prägedatum zwischen dem 1. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. Als Vergleichsdatensatz wurde von Nomisma.org der RDF-Datensatz von KENOM herangezogen. Dieser wurde unter der CC BY-NC-ND 4.0 veröffentlicht. KENOM ist ein virtuelles Münzkabinett, welches wissenschaftliche Sammlungen online stellt. Inhaltlich lassen sich die Münzen der beiden Datensätze natürlich nicht vergleichen, da es keinen gemeinsamen archäologischen Kontext gibt. Optisch liefern sie jedoch eine gute Vergleichsmöglichkeit. So zeigt sich, dass sich im 1. Jahrhundert v. Chr. bei der Domgrabung keine Münzen finden lassen, im Gegensatz zum KENOM-Datensatz. Im 1. Jh. n. Chr. tauchen auch bei der Domgrabung Münzen auf. Der As dominiert hier das Bild mit 7 Exemplaren und rund 54 %. Bei KENOM ist dies ebenfalls der As, jedoch mit 397 Exemplaren und rund 38 %. Im 2. Jahrhundert überwiegt der Sesterz bei der Domgrabung mit 13 Exemplaren und rund 54 %, wobei dies bei KENOM der Denar mit 1037 Stücken und 48 % ist. Im 3. Jahrhundert n. Chr. ändert sich die Anzahl der Fundmünzen bei der Domgrabung schlagartig und der Antoninian dominiert hier das Diagramm mit 248 Stücken und fast 95 %. Bei KENOM ist das meist vertretene Nominal auch der Antoninian, jedoch mit nur rund 43 %, die aber 1108 Stücke ausmachen. Das 4. Jahrhundert n. Chr. wird vom spätantiken Nominal des Follis dominiert. Es macht bei der Domgrabung mit 307 Exemplaren rund 37 % aus und bei KENOM fast 60 % mit 460 Exemplaren. Das 5. Jahrhundert n. Chr. ist mit nur 1 Münze bei der Domgrabung vertreten – einer Siliqua. Bei KENOM sind es alleine 14 goldene Solidi. Wie sich zeigt, ist bei der Trierer Domgrabung das Übergewicht an verlorenen Münzen in der Spätantike. Dies könnte so interpretiert werden, dass das Gelände im Bereich des heutigen Domes in römischer Zeit vor allem in der Spätantike und vielleicht danach genutzt wurde, je nachdem wie lange die Münzen im Umlauf waren. Im KENOM-Datensatz sind, sammlungsbedingt, natürlich mehr Münzen aus Edelmetall vertreten, wie es das 5. Jahrhundert zeigt.